Kontinuierliche Erneuerung als Erfolgsprinzip
Neuer Name, neuer Firmensitz: Die LEMASYS GmbH in Straubing hat sich transformiert – jedoch nicht nur äußerlich. Auf die aktuellen und künftigen Herausforderungen reagiert das Maschinenbauunternehmen mit einer stetigen Neuausrichtung der Prozesse und Strukturen.
Die LEMASYS GmbH wurde 2016 als BLS Maschinenbau GmbH in Deggendorf gegründet. 2018 stellte das IHK-Magazin das erfolgreiche Unternehmerpaar Sylvia und Josef Lehner in der „Niederbayerischen Wirtschaft“ als Existenzgründer des Monats vor, denn schon damals setzten die innovativen Gründer auf neue Technologien wie 3D-Druck und Automatisierung. „Wir wollen unseren Kunden ganzheitliche Lösungen anbieten und uns mit unseren Kunden weiterentwickeln“, sagte
Josef Lehner schon damals.
Weil die Kapazitätsgrenzen am alten Standort schnell erreicht waren, entschied sich der Geschäftsführer für einen zukunftsorientierten Schritt. Im Jahr 2023 benannte er das Unternehmen um und ließ im Straubinger Gewerbepark Alburg für rund 10 Millionen Euro einen nachhaltigen Neubau errichten, der sich durch Technologien wie Wärmepumpen, eine eigene Photovoltaikanlage und ein ausgeklügeltes System zur Wärmerückgewinnung auszeichnet.
Herzstück des Gebäudes ist die Produktion. Auf rund 2.500 Quadratmetern Fläche sind zwei Hallen untergebracht: Fertigung und Montage laufen hier Hand in Hand. LEMASYS ist auf den Anlagen- und Vorrichtungsbau sowie die Automatisierungstechnik spezialisiert. Die Produktionskapazitäten gehen inzwischen weit über die üblichen Anforderungen der Lohnfertigung hinaus. Mit modernen Fräs- und Drehmaschinen, Schweißanlagen und Möglichkeiten zur Blechverarbeitung bietet das Unternehmen eine hohe Fertigungstiefe und kann nahezu alle Arbeitsschritte inhouse abwickeln.
Abgedeckt wird eine breite Branchenpalette. Das Spektrum reicht von der Textil- und Automobilindustrie bis hin zu Bereichen wie Wasserstofftechnologie, Medizintechnik und Lebensmittelproduktion.
Neben der Produktion verfügt der Neubau über 1.000 Quadratmeter Bürofläche auf drei Etagen. Die moderne Arbeitsumgebung mit einem „Schaufenster“ in die Produktion soll die Zusammenarbeit und den Teamgedanken fördern.
Lehner setzt bewusst auf Präsenzarbeit und kurze Kommunikationswege, um den direkten Austausch und schnelle Entscheidungsfindungen voranzutreiben. „Wir leben von der Geschwindigkeit“, erklärt der Geschäftsführer. Aktuell laufen die letzten Arbeiten im Außenbereich, dann ist die Bauphase vollständig abgeschlossen. Und dann sollen auch die Büros nach und nach mit Leben gefüllt werden. Bis Ende 2025 soll die Mitarbeiterzahl kontinuierlich von derzeit 15 auf 35 anwachsen.
Immer offen für Neues
Beim Ausbau des Personals geht es vor allem um Redundanz. „Wenn ein Mitarbeiter ausfällt, müssen zwei weitere Mitarbeiter da sein, die ihn vertreten können“, betont Lehner. Dafür werden die entsprechenden Strukturen geschaffen, die sicherstellen, dass jeder Beschäftigte neben den eigenen Aufgaben auch die vor- und nachgelagerten Prozessschritte kennt.
Die LEMASYS GmbH ist Josef Lehners zweites Unternehmen. Bereits 2013 hat er die LEWAGA GmbH & Co. KG mit Sitz in Feldkirchen gegründet. Auch LEWAGA bietet umfassende Problemlösungen aus dem Maschinen- und Anlagenbau für das produzierende Gewerbe. Somit ergänzen sich beide Unternehmen. Zudem verfolgt Lehner bei beiden Firmen den gleichen Ansatz: Die Kundenfokussierung steht im Fokus aller Bemühungen – Termintreue und Qualität sind die obersten Gebote. Dieses Konzept geht bislang auf. In den vergangenen Jahren erzielten die Betriebe kontinuierliche Umsatzsteigerungen.
Auf die aktuell herausfordernden wirtschaftlichen Zeiten reagiert Lehner mit Mut, Gelassenheit und Optimismus. Die Auftragsbücher seien noch mehrere Monate voll. „Aktuell sind wir damit beschäftigt, die Aufträge für das zweite Quartal 2025 zu generieren. Das ist eine komfortable Situation. In der Lohnfertigung hat man diesen Weitblick normalerweise nicht“, stellt der Geschäftsführer heraus und betont, dass der Erfolg eng mit dem unternehmerischen Mindset zusammenhängt. „Wir hinterfragen kontinuierlich alle Bausteine, restrukturieren permanent unsere Prozesse und sind immer offen für Neues.“
Diese Offenheit erlaubt beiden Unternehmen, sich Tag für Tag neu zu erfinden. Diese Flexibilität ist für Josef Lehner unerlässlich, wenn es um Zukunftsfähigkeit geht. Gleichzeitig gibt es klare Perspektiven. Sohn Gabriel studiert derzeit Maschinenbau an der TH Deggendorf und möchte die Betriebe eines Tages übernehmen.