02.12.2025

Wie Niederbayerns Automobilindustrie erfolgreich bleiben kann

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© IHK Niederbayern

BMW-Werkleiter berichtet in IHK-Vollversammlung – IHK-Beitrag 2025 sinkt

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© IHK Niederbayern Bei der Vollversammlung in Passau: IHK-Hauptgeschäftsführer Alexander Schreiner, BMW-Werkleiter Christoph Schröder und IHK-Präsident Thomas Leebmann (von links)

Mit über 20 Prozent der regionalen Wertschöpfung ist die Automobilindustrie eine Schlüsselbranche für den Wirtschaftsraum Niederbayern. Doch die Branche steht unter Druck und durchläuft gleichzeitig einen tiefgreifenden Transformationsprozess. Wie die regionale Automobilindustrie und speziell der Hersteller BMW in diesen turbulenten Zeiten erfolgreich bleiben können, hat Christoph Schröder vergangene Woche bei einer Sitzung der IHK-Vollversammlung in Passau erklärt. Schröder ist seit 2019 Leiter des BMW-Werks in Dingolfing.

Im Austausch mit den Unternehmern in der Vollversammlung stellte Schröder klar: Um die Zukunft der Autoindustrie am Standort zu sichern, müssen alle möglichen Potenziale gehoben werden. „Eines dieser Potenziale ist die Künstliche Intelligenz“, erklärte der Werkleiter. KI solle die Mitarbeiter nicht ersetzen. Entscheidend sei aber, dass die Beschäftigten sicher und kompetent mit der Technologie umgehen, um einfacher, schneller und besser planen, entwickeln und produzieren zu können. „Künstliche Intelligenz eröffnet somit neue Chancen, um im harten internationalen Wettbewerb zu bestehen, insbesondere mit China“, betonte Schröder.

China hat sich zum größten Autoexporteur der Welt entwickelt – nicht zuletzt, weil die Branche massiv staatlich subventioniert wird. Auch für BMW wird der chinesische Markt zur Herausforderung. Doch der Hersteller konnte den Volumenrückgang in China über andere Märkte ausgleichen, etwa durch Absatzsteigerungen in Europa und den USA – trotz der schwierigen Zollpolitik. Gerade für den Produktionsstandort Dingolfing ist das wichtig, denn 84 Prozent der hier produzierten Autos gehen in den Export. Schröder verdeutlichte die Vorzüge des niederbayerischen Werks: Dingolfing sei nach wie vor der komplexeste Produktionsstandort der BMW Group. Nirgendwo sonst werden so viele unterschiedliche Modelle gleichzeitig produziert. Dazu gehöre für BMW auch die Technologieoffenheit der Antriebskonzepte, vom E-Antrieb über Hybride bis hin zu synthetischen Kraftstoffen für Verbrennungsmotoren, sagte Schröder.

Neben der Automobilindustrie beschäftigten sich die Unternehmer in der Vollversammlung auch mit Herausforderungen für den Wirtschaftsstandort Niederbayern und seine Unternehmen insgesamt. IHK-Hauptgeschäftsführer Alexander Schreiner legte dar, mit welchen Projekten und Maßnahmen die IHK hier im neuen Jahr ansetzen will: mit Bildung und Qualifikation, mit Förderung und Beratung für die Unternehmen und mit starker politischer Arbeit. Das Fundament dafür legten die Unternehmer mit ihren Entscheidungen zum IHK-Haushalt. Einstimmig beschlossen wurde dabei eine Senkung des IHK-Beitrags – zum zweiten Mal in Folge, denn bereits 2024 war der Beitrag gesunken. Somit profitieren die Mitgliedsunternehmen der IHK aus Industrie, Handel und Dienstleistungen im laufenden Jahr von einer Beitragssenkung um 21 Prozent. „Das ist gelebte Selbstverwaltung der Wirtschaft. Die Haushaltsplanung eröffnet den Spielraum, um den Unternehmen etwas von ihren Beiträgen zurückzugeben“, bekräftigte IHK-Präsident Thomas Leebmann nach den erfolgreichen Abstimmungen in der Vollversammlung.