19.12.2025

BIHK-Statement zur Verschiebung des Mercosur-Abkommens

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Das Mercosur-Abkommen zwischen der EU und einigen südamerikanischen Staaten sollte eigentlich noch vor Weihnachten unterzeichnet werden - doch nun wurde die Ratifizierung auf Januar verschoben. Die bayerischen Industrie- und Handelskammern kritisieren das Aufschieben.

Statement von Manfred Gößl, Hauptgeschäftsführer des Bayerischen Industrie- und Handelskammertags (BIHK), zur Verschiebung des Mercosur-Abkommens:

„Mit der Verschiebung des Mercosur-Abkommens spielt die EU auf Zeit. Nach einem beschämenden Vorlauf von 25 Jahren an Verhandlungen geht es jetzt um nicht weniger als die Handlungsfähigkeit Europas. Sollten am Ende wirtschaftliche Einzelinteressen über das Gesamtwohl gestellt werden, begibt sich die EU mit ihren Mitgliedsländern auf die globale Verliererspur. Schon jetzt beschädigt die gewählte Hinhaltetaktik das Ansehen der EU als verlässlicher Partner und verstärkt gleichzeitig die Verunsicherung in der europäischen Wirtschaft, insbesondere in der für Deutschland und Bayern so wichtigen Exportwirtschaft. Es bleiben nunmehr zwei Möglichkeiten: Entweder das Mercosur-Abkommen scheitert und wir Europäer laufen Gefahr, uns endgültig zu verzwergen. Oder das Abkommen wird rasch unterzeichnet und als Befreiungsschlag wirken für den Abschluss weiterer, dringend nötiger Freihandelsabkommen.“