Popcorn aus Fürstenzell, bitte!

„Popp!“ – dieses Geräusch gehört auf dem Hillererhof in Fürstenzell längst zum Alltag. Der landwirtschaftliche Betrieb mit über 360-jähriger Geschichte hat sich neu erfunden. Marianne und Josef Jodlbauer sowie Sohn Wolfgang machen ein kleines Korn ganz groß.

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© Julian Garuzzi Familie Jodlbauer: Wolfgang, Katrin, Marianne und Josef (von links).

Früher war der Hillererhof ein Schweinemastbetrieb. Dann ging der Schweinefleischverbrauch zurück, die Preise wurden schlechter. „Deshalb mussten wir überlegen, wie wir den Hof weiterentwickeln können“, sagt Josef Jodlbauer. Auf einer Fortbildung wurde er auf einen französischen Landwirt, den größten Popcornproduzenten Europas, aufmerksam. „Das hat mich inspiriert und begeistert, denn wir haben ideale Rahmenbedingungen für den Maisanbau“, erinnert sich der Senior-Chef zurück. 2016 starteten die Jodlbauers den ersten Testlauf. Auf einer Fläche von rund 0,7 Hektar wurde Puffmais angebaut, der schließlich per Hand geerntet wurde. Dann kam der nächste Schritt.
Marianne Jodlbauer tüftelte an der perfekten Rezeptur für süßes, salziges und „peppiges“ Popcorn – letzteres mit einem Hauch Chili. Ihre Idee: Das fertige Popcorn direkt im Lebensmitteleinzelhandel anbieten.
Heute gibt es „Bayrisch Popkorn“, wie die Jodlbauers ihr Produkt getauft haben, in fast 100 bayerischen Rewe-Märkten und einigen Dorfläden. Eine zweite Zielgruppe sind die Kinobetreiber. Sie kaufen den Mais ein und poppen ihn selbst auf. „Für diesen Markt braucht es beste Qualität. Da sind wir jetzt angekommen“, stellt Wolfgang Jodlbauer heraus.
Seit 2024 setzt Familie Jodlbauer alles auf die Karte „Bayrisch Popkorn“. Die Schweinehaltung wurde eingestellt. Der einstige Stall verwandelt sich derzeit in eine moderne Produktionsstätte mit Abfüllanlage. „Wir haben klein angefangen, nichts riskiert und jetzt ist die Idee zum Selbstläufer geworden“, sagt Marianne Jodlbauer zufrieden.

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