„Runder Tisch Energie“ für den Landkreis gefordert
Unternehmer im IHK-Gremium Regen richten Fokus auf eigene Region
Voller Fokus auf die Unternehmen in der Region, deren Themen und Positionen – das stand als Motto über der Sitzung des IHK-Gremiums Regen Anfang der Woche bei der ITES GmbH in Geiersthal. Unter Leitung des Vorsitzenden, IHK-Vizepräsident Franz-Xaver Birnbeck, entwickelten die Unternehmensvertreter eine regionale Agenda für die Wirtschaft im Landkreis. In der Diskussion über Branchen und Betriebsgrenzen hinweg zeigte sich schnell: Themen wie Bürokratiebelastung, steigende Kosten oder der Arbeitskräftemangel sind Herausforderungen für alle Unternehmen, unabhängig von ihrem Standort. „Aber was sind die drängendsten Probleme hier, im Landkreis Regen? Und wie lassen sich vor Ort, in unserer Region, gemeinsame Lösungen finden und Initiativen starten, um diese Herausforderungen anzugehen?“ Diese Leitfragen stellte Birnbeck im Gremium.
Als ein Schwerpunkt für die Wirtschaft im Landkreis Regen stellte sich die Infrastruktur heraus – verstanden in einem weiten Sinn: von Energienetzen bis öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV), vom Glasfaserausbau bis zu Umgehungsstraßen. Nur ein Beispiel dafür: Während der Ausbau der Photovoltaik im Landkreis weiter voranschreitet, herrscht bei der dafür notwendigen Infrastruktur, also den Stromleitungen und auch Stromspeichern, noch großer Nachholbedarf. Die Unternehmer kritisierten diesen Rückstand und verdeutlichten, welche Folgen das für die Betriebe hat. So würden etwa große Photovoltaikanlagen der Betriebe abgeschaltet, um das Netz nicht zu überlasten – dabei sollten diese Anlagen in erster Linie der Eigenversorgung dienen. Kleine Spannungsschwankungen oder gar (Mikro-)Stromausfälle im Stromnetz seien im Privathaushalt kaum spürbar, sorgten aber bei Produktionsanlagen in der Industrie für Unterbrechungen und teure Schäden. Weitere Kritikpunkte der Unternehmer waren Intransparenz und mangelnde Kommunikation der verantwortlichen Stellen rund um Energieversorgung und Energiewende. „Wir brauchen einen Runden Tisch Energie in der Region“, bekräftigte daher Birnbeck. Das Gremium will dafür mit Betroffenen aus dem Kreis der Unternehmer sowie unterstützt von den Energieexperten der IHK aktiv werden und das Gespräch mit unterschiedlichen Ansprechpartnern suchen – vom Netzbetreiber bis zu den Kommunen.
Wo die Unternehmer ebenfalls nicht locker lassen wollen: die Zukunft des ÖPNV im Landkreis, die Entwicklung der Innenstädte und Ortskerne und vor allem der Bürokratieabbau, der aus Sicht der Wirtschaft auch auf der Ebene von Kommune, Landkreis und Bezirk dringend angesagt ist. „Die Wirtschaft in der Region hat Kraft und wir können etwas erreichen, wenn wir gemeinsam auftreten und unsere Positionen entschieden vertreten“, fasste es der stellvertretende Gremiumsvorsitzende Professor Andreas Buske zusammen.
Angeschlossen an die Sitzung war eine Vorstellung der ITES GmbH mit den Geschäftsführern Alexander und Mario Iglhaut; Mario Iglhaut ist selbst gewähltes Mitglied des IHK-Gremiums. Der Familienbetrieb ITES ist mit rund 60 Mitarbeitern in den Bereichen IT-Netzwerktechnik, Kommunikation und Sicherheit tätig und hier in vielen unterschiedlichen Branchen und Bereichen aktiv – vom Fußballstadion bis zum Flughafen, vom Industriebetrieb bis zur Haftanstalt. Großen Wert legt das Unternehmen auf die berufliche Ausbildung und Qualifizierung der Mitarbeiter. „Die Leute aus dem eigenen Haus sind die Top-Fachleute für die Zukunft“, betonte Mario Iglhaut. ITES hat dafür unter anderem auch ein eigenes „Talentwerk“ eingerichtet.