Ausbildungs- und Arbeitsmarkt
Nach leichten Einbrüchen während der Corona-Pandemie zeigt sich der niederbayerische Arbeitsmarkt wieder in einer guten Verfassung.
Aktuelle Arbeitsmarktzahlen
Der niederbayerische Arbeitsmarkt hat sich in der Vergangenheit positiv entwickelt. Die Arbeitslosenquoten liegen regelmäßig unter dem bayerischen Schnitt und deutlich unter dem Deutschlandniveau. Jedoch hat nicht nur die Corona-Pandemie Spuren am Arbeitsmarkt hinterlassen und zwischenzeitlich zu moderaten Anstiegen geführt, auch die jüngste Konjunkturschwäche macht sich mittlerweile in den Zahlen bemerkbar. Die aktuelle Arbeitslosenquote liegt im Juni in Niederbayern mit 3,7 Prozent unter dem Bayernwert (3,9 Prozent) und unter dem Wert in Deutschland (6,2 Prozent). Die Eintrübung beim Arbeitsmarkt zeigt sich auch an der Zahl der bei den Arbeitsagenturen gemeldeten offenen Stellen. Sie betrug 2024 im Jahresdurchschnitt 11.416, nach 13.290 im Vorjahr.
Beschäftigte und Erwerbstätige
Immer mehr Niederbayerinnen und Niederbayern sind in Lohn und Brot. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Regierungsbezirk steigt auf derzeit 514.542; lediglich im Jahr 2020 wurde der kontinuierliche Aufwärtstrend der vergangenen Jahre coronabedingt unterbrochen. Über 85.000 zusätzliche Arbeitsplätze sind in den letzten zehn Jahren im Regierungsbezirk hinzugekommen. Ebenso positiv entwickelt sich die Zahl der Erwerbstätigen.
IHK-Berufsausbildung
Nach einem Plus im Vorjahr gehen die neu eingetragenen Ausbildungsverhältnisse im IHK-Bezirk Niederbayern nun um 3,5 Prozent leicht zurück, liegen aber dennoch deutlich über dem Niveau der Corona-Jahre. 4.300 Neueintragungen können zum 31.12.2024 in den über 2.300 Ausbildungsbetrieben gezählt werden. Sowohl bei den gewerblich-technischen als auch bei den kaufmännischen Ausbildungsberufen gehen die Zahlen im Vergleich zum Vorjahr nun leicht zurück. Mit rund 17 Prozent liegt der Frauenanteil im gewerblichen Bereich deutlich niedriger als bei den kaufmännischen Ausbildungsberufen (54 Prozent). Jeder zweite Azubi hat einen mittleren Bildungsabschluss, 15 Prozent die (Fach-)Hochschulreife.
Pendler
Pendler sind alle sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, deren Arbeitsplatz sich vom Wohnort unterscheidet. Die größten Anlaufstellen für Pendler in Niederbayern sind die kreisfreien Städte Passau, Straubing und Landshut, wobei besonders viele Pendler in den direkt angrenzenden Landkreisen wohnen. Aufgrund eines großen Arbeitgebers aus der Automobilbranche kommen mehr Leute zum Arbeiten in den Landkreis Dingolfing-Landau, als diesen verlassen. Generell ist der Regierungsbezirk Niederbayern kein geschlossener Arbeitsmarkt. 57.000 Einpendler stehen 101.000 Auspendlern gegenüber, sodass per Saldo 44.000 Beschäftigte die Region verlassen.