Unternehmer sprechen Klartext mit MdB Baumgartner
Austausch zwischen IHK-Gremium Dingolfing-Landau und dem Abgeordneten
Viele Impulse zu Innovation, Digitalisierung und Bildung haben die Mitglieder des IHK-Gremiums Dingolfing-Landau bei ihrer Sitzung im BMW Group Werk Dingolfing erhalten. Bei einem Rundgang unmittelbar vor der Sitzung führte Ausbildungsleiter Bernhard Brei die Unternehmer unter anderem durch die besonderen Bereiche „Future Space“ und „Innovation Hub“ des Werks. In diesen Innovationslaboren sollen beispielsweise die eigenen Auszubildenden von BMW ebenso wie externe Gäste neue Ansätze und kreative Ideen entwickeln. Mit dieser Haltung ging das Gremium dann in die eigentliche Sitzung, bei der die Unternehmer auf den Bundestagsabgeordneten Günter Baumgartner trafen.
In der Diskussion machten die Gremiumsmitglieder dem Abgeordneten gegenüber deutlich: Bürokratie, hohe Energiepreise, steigende Arbeitskosten oder mangelnde Planungssicherheit bremsen die wirtschaftliche Entwicklung vor Ort und lassen den Wirtschaftsstandort ins Hintertreffen geraten. „Die Stagnation ist zur Normalität geworden“, sagte der Vorsitzende des Gremiums, IHK-Vizepräsident Max Georg Graf von Arco auf Valley. Von der Politik erwarte er daher fördernde Rahmenbedingungen, verlässliche Regeln, weniger Belastungen – und vor allem mehr Vertrauen: „Traut den Unternehmern wieder etwas zu. Lasst sie machen“, forderte Graf Arco.
Baumgartner nahm diese Botschaft aus der Wirtschaft auf: „Wohlstand beginnt nicht bei der Umverteilung, sondern bei Investitionen aus den Unternehmen“, betonte der Abgeordnete, der auch Mitglied im Wirtschaftsausschuss des Bundestags ist. IHK-Hauptgeschäftsführer Alexander Schreiner konnte hier aus Sicht der Wirtschaft direkt einhaken: „Für Investitionen braucht man auch eine verlässliche Wirtschaftspolitik.“ Der Staat sei nicht der bessere Unternehmer. Baumgartner stimmte zu und bekräftigte: Als Mitglied der Regierungskoalition stehe er für den Abbau von Bürokratie und Regulierung. „So wie es ist, darf es nicht bleiben. Da muss man jetzt richtig reinlangen“, verdeutlichte Baumgartner. Als ein erstes Erfolgsbeispiel nannte er den „Bau-Turbo“ für einen einfacheren und schnelleren Wohnungsbau. Die Gremiumsmitglieder machten aber klar, dass sie sich von der Politik noch viel mehr erwarten, um die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts zu verbessern. Was passiert, wenn hier nicht rasch Verbesserungen spürbar werden, fasste ein Gremiumsmitglied zusammen: „Viele Betriebe sind schon auf der Flucht. Die industrielle Basis erodiert in unserem Land.“
Der Abgeordnete bedankte sich für den offenen, intensiven Austausch: „Ich nehme einen gepackten Rucksack mit“, versicherte Baumgartner.