Niederbayern „makes Moor“
Bei der Generalsanierung der Bahnstrecken in Bayern kommt es vom 14. Juni bis 12. Dezember 2026 auch zu einer Gleissperrung zwischen Obertraubling und Passau. Neben der Sanierung von Bahnhöfen, Gleisen und Oberleitungen liegt ein Schwerpunkt bei der Untergrundertüchtigung einer Moorstelle bei Osterhofen im Landkreis Deggendorf. Mit dabei: Die Sidla & Schönberger Spezialtiefbau GmbH aus Schöllnach.
Osterhofen ist ein Teil des bedeutenden Bauprojekts der Deutschen Bahn. Bei der Vollsperrung steht die sogenannte „Moorstelle Osterhofen“ besonders im Blickpunkt. Dieser Streckenabschnitt stellt eine besondere Herausforderung dar und spielt eine zentrale Rolle bei der Streckensanierung. Aufgrund immer wiederkehrender Längshöhen- und Richtungsfehler verursacht diese seit Jahren enormen Instandhaltungsaufwand, der Zugbetrieb ist derzeit lediglich im Rahmen einer Langsamfahrstelle möglich.
Aufgrund ihrer besonderen Lage und technischen Bedeutung erfordert die Sanierung hier eine spezielle Herangehensweise. Die Deutsche Bahn setzt bei der Bearbeitung der Moorstelle auf innovative und schonende Verfahren, um die bestehende Infrastruktur bestmöglich zu erhalten und gleichzeitig die zukünftigen Anforderungen zu erfüllen. „Die Moorstelle Osterhofen ist ein sensibler Bereich, der eine äußerst präzise Planung und Ausführung benötigt“, erklärt ein Sprecher der Bahn.
Die Sidla & Schönberger Spezialtiefbau GmbH aus Schöllnach ist spezialisiert auf die nachhaltige und tiefgründige Sanierung von solchen anspruchsvollen „Problemfällen“. Gemeinsam mit der Josef Rädlinger Ingenieurbau GmbH aus Windorf wird Sidla & Schönberger die Moorstelle für die Bahn sanieren. „Das von uns entwickelte FMI- Verfahren ist eine moderne Technologie zur Bodenverbesserung, bei der Bindemittel in ungenügend tragfähige Böden eingefräst und so lange intensiv vermischt wird, bis ein homogener, wasserundurchlässiger und beständiger Erdbeton entsteht. Je nach Anforderung an das Bauwerk werden in Abhängigkeit der anstehenden Bodenschichten unterschiedliche Rezepturen und Mischwerkzeuge verwendet. Unsere tiefgründige Bodenverbesserung bildet die stabile Basis für viele große Bauprojekte“, sagt Geschäftsführer
Jürgen Stöger. Besondere Vorteile des FMI-Verfahrens nennt der verantwortliche Bauleiter Josef Oswald: „Im Gegensatz zu Bodenaustauschverfahren kommt es hier zur Ressourcen schonenden Minimierung der Massentransporte. Der anstehende Boden kann größtenteils wiederverwendet werden und muss nicht entsorgt werden.“
Das Verfahren ist im Gegensatz zu Bodenverdichtungsverfahren erschütterungsfrei, die Firma hat für das FMI- Verfahren vom Eisenbahn-Bundesamt eine eigene Zulassung. Aber am wichtigsten: die Bauzeit mit FMI von Sidla & Schönberger ist verhältnismäßig kurz. „Unsere Mitarbeiter aus der Region werden knapp 120.000 Kubikmeter an nicht ausreichend tragfähigem Boden dauerhaft stabilisieren. In der Spitze sind hierbei Leistungen von 3.000 Kubikmeter pro Tag erforderlich“, so Oswald.
Durch eine sorgfältige Planung und den Einsatz innovativer Techniken kann die Bahn die Arbeiten an der Moorstelle effizient durchführen lassen. Die Langsamfahrstrecke wird dabei schrittweise aufgehoben, sobald die neue Infrastruktur einsatzbereit ist. Die besondere Herangehensweise an die Moorstelle Osterhofen zeigt, wie wichtig es ist, bei Infrastrukturprojekten regionale Gegebenheiten und technische Herausforderungen zu berücksichtigen. Ziel ist es, die Leistungsfähigkeit der Strecke zu erhöhen, die Sicherheit zu verbessern und die Umweltbelastung zu reduzieren.
Seit der Gründung von Sidla & Schönberger durch Helmut Schönberger 1982 ist das Unternehmen Partner für fordernde Erd- und Tiefbauprojekte. Auch schwierige Aufgabenstellungen unter großem Termindruck löst der Betrieb zuverlässig und deutschlandweit. „Für die von uns entwickelten Verfahren besitzen wir die entsprechenden Zulassungen und das technische Know-how“, so Armin
Schönberger. „Zu unseren Kernkompetenzen zählen die Planung, der Bau und die Sanierung von Dämmen, Rutschungen an Straßen und Gleisanlagen und die Untergrundertüchtigung. Wir freuen uns besonders, die Leistungsfähigkeit der Bahnstrecken hier in Niederbayern zu verbessern und die Bauarbeiten effizient und zuverlässig durchzuführen“, so Jürgen Stöger.
Sidla & Schönberger und die Josef Rädlinger Ingenieurbau GmbH werden im Auftrag der Deutschen Bahn einen wichtigen Beitrag zur Infrastrukturentwicklung, Modernisierung und Instandhaltung des Schienennetzes in Deutschland leisten.