Konjunktur nach Branchen
Branchenüberblick
J=Jahresbeginn, F=Frühjahr, H=Herbst
Im IHK-Konjunkturklimaindikator werden die aktuelle Lage und die Geschäftserwartungen verrechnet. Der Wert bildet die Stimmung in der Wirtschaft ab.
Industrie
- Erstmals seit dem Frühjahr 2024 erreicht die Geschäftslage der Industrie wieder einen positiven Wert.
- Die Kapazitätsauslastung entwickelt sich uneinheitlich: 33 Prozent der Fahrzeugbauer melden eine volle oder befriedigende Auslastung, bei den Investitionsgüterproduzenten sind es bereits 56 Prozent, im Maschinenbau sogar 71 Prozent.
- Die Verwerfungen im internationalen Handel treffen die Industriebranchen unterschiedlich stark: 48 Prozent der Maschinenbauer äußern Sorgen wegen der Auslandsnachfrage. Bei den Investitionsgüterproduzenten sind es 58 Prozent, und im Fahrzeugbau ganze 92 Prozent.
Handel
- Der Handel leidet weiterhin unter der Konsumzurückhaltung der Verbraucher: 68 Prozent der Befragten berichten von schwacher Nachfrage. Hinzu kommt die Belastung durch steigende Arbeitskosten.
- Trotz einer leicht verbesserten Geschäftslage bleiben die Erwartungen überwiegend pessimistisch. Selbst die Aussicht auf das bevorstehende Weihnachtsgeschäft kann die Stimmung nicht verbessern.
- Die Unterschiede zwischen stationärem Handel und Online-Handel verwischen zunehmend: Während der stationäre Handel besser abschneidet als in der Vergangenheit, entwickelt sich der Online-Handel schwächer.
Dienstleister
- Im Dienstleistungssektor ist die Geschäftslage stabil. Die Erwartungen für die kommenden zwölf Monate hellen sich auf, auch die Investitionsabsichten entwickeln sich positiv. Trotzdem verschlechtern sich die Beschäftigungspläne.
- Die Unterschiede innerhalb der Branche nehmen ab: Der Verkehrs- und Lagerwirtschaft gelingt nach längerer Zeit ein Comeback, während IT-Dienstleister zurückhaltender sind – möglicherweise infolge der Unsicherheiten über die künftigen Auswirkungen generativer künstlicher Intelligenz.
Tourismus
- Im Tourismusgewerbe hat sich die Geschäftslage spürbar verbessert, die Erwartungen für die kommenden Monate sind jedoch rückläufig. Auch die Beschäftigungspläne werden deutlich zurückgenommen.
- Die Marktsegmente entwickeln sich unterschiedlich: 42 Prozent der Betriebe melden steigende Umsätze mit Urlaubsreisenden. Bei Tagestouristen (14 Prozent) und Geschäftsreisenden (13 Prozent) bleiben Zuwächse die Ausnahme.
- Belastend wirken hohe Arbeitskosten sowie die nach wie vor hohen Energie- und Rohstoffpreise.