Konjunktur nach Branchen

Branchenüberblick

J=Jahresbeginn, F=Frühjahr, H=Herbst
Im IHK-Konjunkturklimaindikator werden die aktuelle Lage und die Geschäftserwartungen verrechnet. Der Wert bildet die Stimmung in der Wirtschaft ab.

Industrie

  • Erstmals seit zwei Jahren steigen die Geschäftserwartungen der Industrie wieder in den positiven Bereich. Ob das auf das angekündigte Milliardenprogramm der Bundesregierung für Infrastruktur und Verteidigung zurückzuführen ist, bleibt offen.
  • Besonders ausgeprägt ist die Zuversicht bei Investitionsgüterproduzenten und im Maschinenbau: Jeweils gut 40 Prozent dieser Unternehmen rechnen mit einer Verbesserung ihrer Geschäftslage.
  • Zuwächse im Auftragsvolumen zeichnen sich vor allem in der Euro-Zone ab, während für Nordamerika und China Rückgänge erwartet werden.

Handel

  • Der Handel hat weiterhin stark mit der Konsumzurückhaltung der Verbraucher zu kämpfen. Die aktuelle Geschäftslage erreicht mit einem Saldo von -17,6 Punkten einen Wert nahe den Tiefstständen aus den Corona-Jahren.
  • Im Großhandel und bei den Handelsvermittlern hellen sich die Erwartungen für die kommenden zwölf Monate deutlich auf. Im Einzelhandel hingegen bleibt die Erwartungshaltung unverändert pessimistisch.
  • Auch die Investitions- und Beschäftigungspläne verharren im negativen Bereich.

Dienstleister

  • Im Branchenvergleich stehen die Dienstleister erneut an der Spitze: Das Konjunkturklima in dieser Branche erreicht den höchsten Wert, getragen von einer robusten Geschäftslage.
  • Die Auslastung variiert jedoch deutlich je nach Tätigkeitsfeld: Nur 19 Prozent der Unternehmen im Bereich Verkehr und Logistik berichten von voller Auslastung. In der IT-Branche und bei Unternehmensberatern liegt der Anteil hingegen bei 30 beziehungsweise 52 Prozent. Dagegen sind sämtliche teilnehmenden Kanzleien aus den Bereichen Rechts- und Steuerberatung vollständig ausgelastet.

Tourismus

  • Im Tourismusgewerbe verbessern sich die Zukunftserwartungen spürbar. Denkbar ist, dass dies auf die angekündigte Absenkung der Umsatzsteuer in der Gastronomie zurückzuführen ist.
  • Reisebüros und Reiseveranstalter melden ausgesprochen erfreuliche Zahlen: Über 90 Prozent der Anbieter bewerten ihre aktuelleGeschäftslage als gut oder befriedigend.
  • Als wichtigste Risikofaktoren nennen die Betriebe hohe Energie- und Rohstoffpreise sowie steigende Arbeitskosten. In den Freitextantworten wird insbesondere vor negativen Auswirkungen in Folge einer Anhebung des Mindestlohns gewarnt.
Artikelnr: 232680

Dr. Josef Schosser

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